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01-2012

Das ist die so genannte Nummer 1. Damit hat alles angefangen. Wenn ich mal so richtig überlege, muss ich erstmal ein wenig ausholen. Ich denke es hat irgendwann Ende 2011 angefangen, als ich im Internet selbst gebaute Stompboxen gefunden habe. Diese wurden unter anderem aus Zigarrenkisten gebaut.

Habe mir daraufhin ein US-Nummernschild bei ebay bestellt und dieses auf eine selbst gebaute Kiste montiert. Bei Thomann habe ich mir dann einen Piezo-Tonabnehmer mit Buchse bestellt und eingebaut. Stompbox mit Tonabnehmer, cool.

Dann fand ich im Internet die Gitarren, die aus Zigarrenkisten gebaut werden. Wenn man die Geschichte des Blues verfolgt, erfährt man, dass die Cigar Box Guitars einen festen Platz darin einnehmen. Die erste CBGs wurden ungefähr um 1870 gebaut. Meist von schwarzen Bluesmusikern, die aus Geldmangel keine Instrumente kaufen konnten.

Das selbst gebaute Instrument etablierte sich im Blues. Es wurde und wird immer noch, in vielen Varianten gebaut. Entstanden ist die CBG höchst wahrscheinlich aus dem so genannten Diddley Bo, ein einsaitiges Instrument. Ein Stück Holz, 2 Nägel, eine Blechdose, eine Gitarrensaite oder Bindfaden. Gespielt wird das Diddley Bo mit einem Bottleneck und evtl. einem Schlageisen oder einem Schraubenzieher oder einfach mit der Hand. Anfangs hat man einfach 2 Nägel auf den Handlauf der Veranda gehämmert, ein Drahtseil dazwischen befestigt und mit Bottleneck gespielt.

Die klassische CBG hat 3 Saiten, es gibt aber auch 2 Saiter, 4 Saiter und später auch 6 Saiter.

Meine erste CBG habe ich als 2 Saiter gebaut, weil als Nicht-Gitarrist gedacht habe, dass ich mit 2 Saiten eventuell einfacher spielen kann.
Die Kiste habe ich bei ebay ersteigert, wobei ich hier einfach nur nach dem Aussehen gegangen bin, nichts weiter. Die Größe hat bei der Bestellung keine große Rolle gespielt. Der Löwe auf der Frontseite hat mich fasziniert, mehr nichts.

In meiner Werkstatt habe ich einen alten Besenstiel gefunden, den ich mit einer Säge nahezu halbiert habe. Die Länge habe rein gefühlsmäßig zurechtgesägt,
kein Gedanke an die Länge der Mensur.

Mechaniken hatte ich im gleichen Zuge ebenfalls bei ebay ersteigert. Die Soundholes bestehen aus Steckern von einer alten,  Adressiermaschine aus unserer Firma. Selbstverständlich wurden diese Ersatz-Stecker nicht mehr benötigt, weil die Maschine schon seit vielen Jahren nicht mehr existierte.
Als Tonabnehmer habe ich von meinem Musikerfreund Hein einen Humbucker bekommen, den er nicht mehr benötigte.

Beim Einbau der Mechaniken ist mir ein Fehler passiert und ich habe die Löcher zu dicht gesetzt. Daher musste ich ein weiteres Loch bohren, um die zweite Mechanik passend einsetzen zu können. Na gut, man sieht das falsch gebohrte Loch, stört aber nicht weiter.

Ein paar Schrauben für die Sattel und Steg und ein ca. 5 mm starkes Holz als Griffbrett (fretless) aufgeklebt und fertig war Nummer 1.